Zwischenspiel


Ausstellung / Exhibition
2.12. 2012 - 21. 12. 2012 
  
Annegret Heinl: Folienbilder / foil pictures 

Emmanuelkirche, Carl-Jatho-Straße 1, 50997 Köln
Eröffnung: 2. Dezember 2012, 12.15 Uhr
Private view: 2nd December 2012, 12.15 am

Einführung / Introduction: Thomas Hübner

  















     
   

Lichtblicke  ·  Clair – Obscure  ·  Skyskapes

Nicht von dieser Welt, und doch wahrnehmbar als zeitloser Raum surreal anmutender Weiten, so waren meine ersten Gedanken beim Blick auf Annegret Heinls hier zu betrachtende dreiteilige Serie LichtblickeClair Obscure sowie Skyskapes. Schon ihre Titelwahl lässt Assoziationen zu, deutet auf ihre ganz außergewöhnliche Technik hin. Sie arbeitet mit dem Zufall und dem Assoziativen, spielt damit absichtlich. Annegret Heinls besondere Gabe in all ihren Werken und auch Performances ist, Konzept, Idee, Intention und doch auch wieder freie Resultate virtuos miteinander verbinden zu können. Ihr gelingt die Balance zwischen Realisierung des künstlerischen Konzepts und teils vorgegebener, teils offener Assoziation. Hinzu kommt das, was auf der Seite des Betrachters auch noch wahrgenommen wird. Genau dieses Zusammenwirken ist speziell und sehr bemerkenswert.
. . .
Ihre künstlerische Grundhaltung findet sich wieder in der Bearbeitungsweise der Folienbilder, die allein durch die Vorauswahl des Foliematerials und bestimmter Tuschefarben geradezu dazu einlädt, Spiel, Zufall, Konzept und Freiräume miteinander auszuloten und genial zu kombinieren.  Kalkül ist es allemal, Annegret Heinl überlässt im Vorfeld gar nichts dem Zufall. Ihre Mischkalkulation sozusagen schöpft voll und ganz das im möglichen Ergebnis innewohnende Potenzial aus.
. . .
Ein archaischer zeitloser Raum oder, Momente der Ewigkeit? Wer weiß? Das  sind bezeichnende Worte der uns oft eingrenzenden Sprache. Im nächsten Moment des Hinsehens kann sich alles auch schon wieder anders zeigen. Die Bilder sprechen die Täuschbarkeit und auch Veränderbarkeit unserer Wahrnehmung an. Sie machen schon etwas sichtbar, was jenseits sonst bewusster oder genormter Wahrnehmung existieren könnte. Sie thematisieren unsere Wahrnehmung von Lichteinflüssen und die Präsenz von Schatten und seine Wirkung. Andererseits entstehen sehr intensive Färbungen und außergewöhnliche "nicht-irdische Landschaften".
. . .
Im Englischen gibt es den schönen Begriff "Layers". Ich kenne ihn aus der Musik, wo Tonebenen sich überlagern, ohne ineinander zu fließen. Jede einzelne Schicht ist deutlich als solche noch erkennbar, es gibt keinen "Salat", keine Vermischungen der Ebenen und doch bilden alle Elemente ein Gesamtes. Letztlich wird der entstandene Raum immateriell gestaltet, denn physikalisch entsteht Farbe durch Lichteinwirkung, und Kontraste durch die Rezeptoren unserer Sehorgane. Es ist ein interessantes Phänomen, das auch hier in Annegret Heinls Folienbildern Gültigkeit hat oder besser, das sie mit Kalkül einsetzt.  

Claudia HeibKöln 2006



Not of this world, but nevertheless conceivable as a timeless space of surreal seeming wideness, these were my first thoughts while looking at Annegret Heinl´s exposed series in three parts Lichtblicke, Clair Obscure and Skyscapes. Her choice of titles already offers associations, gives hints towards her remarkable technique. She works with the coincidence and with associative moments, she plays with this intentionally .  Annegret Heinl´s special gift in all her works and also her performances is her ability to connect masterly concept, idea, intention and despite of this free results. She succeeds in the perfect balance between the realization of an artistic concept and a partly predetermined, partly overt association. In addition to this we have the part, which the spectator conceives. Exactly this synergy can be described as special and remarkable.

Her artistic attitude can also be found in the way of arranging the foil pictures, which only by the pre-choice of the foil material and certain ink color invites to fathom play, coincidence, concept and free space and to combine it all in a genial way. It can be called calculation in any aspect, Annegret Heinl doesn´t give space to coincidence beforehand. Her mixed calculation exhausts in a full way the potential which can occur in the possible result.

An archaic timeless space or moments of eternity? Who knows? These are descripting words of a language, which gives limits to us. Everything can show up in a different way within the next moment of a look. The pictures give a hint to the deceivability and also changeability of our perception. They definitely make something visible, which could possibly exist beyond a usually conscious or standardized perception. They address our perception of influence of light and the presence of shadow and its effect. On the other hand there arise very intensive colorings and extraordinary “non-terrestrial” landscapes.

In the English language there exists the notion “Layers”. I know this notion from  music, where tonal planes overlay each other without floating into each other. Every single layer is plainly conceivable still, there is no “mixed salad”, no intermingling of the levels and yet, all the elements build a whole. In the last moment the arising space is created immaterially, because physically seen color is caused by influence of light and the contrasts by the receptors of our visual organ. It is a very interesting phenomenon, which also has its validity in Annegret Heinl´s foil pictures or better, which she applies with calculation.

Translation: Claudia HeibKöln 2006







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen